31.07.2025
Digital Days 2025
Die Verantwortlichen der Sisag AG und der Remec AG verstanden es auch in diesem Jahr wieder ein spannendes Programm mit verschiedenen Referenten für ihre Kunden anlässlich der inzwischen zur Tradition gewordenen «Digital Days» zu präsentieren, die vom 22. bis 23. Mai 2025 im SisCampus in Stattdorf stattfanden.
Text: Damian Bumann | VTK/UCT 188 Juli 2025
Der erste Tag wurde von den Mitarbeitenden der Sisag AG gestaltet. Michael Arnold orientierte über die Neuigkeiten des SisControl Cockpit der Sisag AG, welches ein webbasiertes, integrales Gäste-Informationssystem beinhaltet. Das Modul SisEnergy und damit auch die EcoMode-Funktion wurde weiterentwickelt. Neu kann der Energieverbrauch mit den vergangenen Jahren verglichen und analysiert werden. Für das kommende Jahr sind Schnittstellen für die Steuerungshersteller Jacquard und Tscharner vorgesehen.
Immer mehr Sicherheit
Jan Megert referierte über die Kommunikationssysteme für Seilbahnfahrzeuge. Die Norm EN 1909 verlangt, dass beförderte Passagiere auf der Strecke in speziellen Situationen informiert werden können. Aktuelle Lösungen über Lautsprecherleitungen sind meist unbefriedigend. Die von Sisag AG entwickelte SisLink-Lösung bietet hier eine deutliche Verbesserung. SisLink ist ein kleines elektronisches Gerät, welches in neue Fahrzeuge eingebaut oder in bestehende nachgerüstet werden kann. Es verfügt über eine autarke Energieversorgung und über eine Vielzahl an Kommunikationsschnittstellen. Während die LITE-Version eine einfache, praktisch ohne Energie auskommende Lösung auf der Basis von LoRA und dem Abspielen von Textkonserven beruht, kann mit der PRO Variante zusätzlich über WLAN oder 5G ein Live Ein- und Gegensprechen ermöglicht werden. Erste Testversuche finden bei der Gondelbahn in Sattel sowie im Aletschgebiet statt.
Martin Schuler orientierte zu Beginn des Nachmittags über die 3D-Sensorik welche inzwischen bereits bei verschiedenen Seilbahnen in der Schweiz im Einsatz ist. Um eine optimale Füllung der Wagen erzielen zu können, war bei der Gurten Standseilbahn eine präzise Klassifizierung der Passagierarten unumgänglich, was sich aber als sehr effizient erwies.
Ramon Russi informierte über die Möglichkeit mobiler Aufsichtsposten und Instandhaltungsarbeiten bei laufendem Betrieb. Fahrgastbetriebe ohne Betriebspersonal (FoB) wie AURO-Anlagen von Doppelmayr oder LeitPilot Anlagen von Leitner und Poma sind so gebaut, dass kein Betriebspersonal vor Ort sein muss. Um dies sicher zu stellen, ist eine Leitstelle vor Ort eingerichtet, die den autonomen Betrieb überwacht und bei Störungen werden dort direkt die Funktionen ausgeführt, um den normalen Betrieb fortführen zu können. Desweitern kann auch eine externe Leitstelle bei der Sisag AG angefordert werden, welche mit Fernzugriff auf die Anlage ausgestattet ist.
Die Sisag AG hat neustens ein Kommunikationssystem für die Freigabe der Stützenüberfahrt bei Pendelbahnen entwickelt, um gefährliche Situationen für das Betriebspersonal entschärfen zu können. Bis Ende von diesem Jahr wird es ein ähnliches System für Standseilbahnen geben.
SBS stellt sich den Herausforderungen
Zum Thema Cyber Security, referierte Elias Zimmerli, Projektleiter Technik beim SBS. In seinen Ausführungen erwähnte er, dass eine Arbeitsgruppe von IT-Verantwortlichen von Seilbahnunternehmungen, IT-Fachleuten von Herstellern sowie mit externen Experten im Aufbau ist, welche ihre Arbeit im nächsten Jahr in Angriff nimmt, welche auch von der Sisag AG unterstützt wird. Der Zweck der Arbeitsgruppe ist, die Gefahrenpotenziale im IT-Bereich zu erkennen und Seilbahnbetreiber auf die Herausforderungen in diesem Bereich sensibilisieren zu können. Ferner informierte Elias Zimmerli vom SBS am Nachmittag über den Projektzustand, «Zukunft Technische Leiter:innen» sowie «Externe Technische Leiter: in». In diesem Projekt geht es um den Beruf Technischer Leiter zukunftsfähig zu machen in welchem Hersteller, Betreiber und das BAV involviert sind.
Armin Briker der Sisag AG stellte das Prozessleitsystem beim Ropetaxi von Flims vor. Dieses ambitiöse Projekt stellte die Sisag AG vor verschiedenen Herausforderungen: Es ging um die Sicherstellung des Betriebes auf fünf Sektionen, und dabei den autonomen Betrieb aus einer örtlichen Leitstelle in der Zwischenstation Foppa sicherzustellen. Seit Dezember 2024 sind vier Sektionen des Ropetaxi in Betrieb. Die fünfte Sektion wird im Herbst 2025 in Betrieb gehen.
Auch das Betriebsbuch wird digital
Nach einem gemütlichen Abend präsentierten am zweiten Tag der Veranstaltung die Referenten der Remec AG ihre Vorträge. Alexander Brandtner orientierte zum Thema Risikomanagement bei Seilbahnen. Mit seinen Ausführungen bestätigte er die komplexe Herausforderung, «Sicher unterwegs: Risikomanagement bei Seilbahnen – leichter gesagt als getan». In einem weiteren Referat orientierte Alexander Brandtner noch über die Integration des Betriebsbuch und deren Lizenzierung bei der Behörde im Instandhaltungsprogramm Sambesi.
Daniel Schuler präsentierte die Neuerungen beim Instandhaltungsprogramm Sambesi. Dabei zeigte er auch auf, wie Bremsproben automatisch im Programm Sambesi dokumentiert werden. Desweitern wies er darauf hin, dass in diesem Jahr die Modernisierung von Sambesi X für alle Kunden abgeschlossen sein wird und die Kunden noch effizienter und zielgerichteter ihrer Arbeit nachgehen können.
Zum Schluss der Veranstaltung referierten Edgar Welti und Remo Bissig. Edgar Welti wusste zu berichten, was bei Betriebskontrollen und Audits vom BAV und IKSS einzuhalten ist. Und Remo Bissig erläuterte die Produktions-, Sicherheits- und Kostenziele einer systematischen Störungsanalyse und der vorbeugenden Instandhaltung und wie diese bereits heute mit der Software Sambesi unterstützt wrid. Einmal mehr ist es den Verantwortlichen der Sisag AG und der Remec AG gelungen eine tolle Veranstaltung im Bereich der digitalen Welt zu organisieren, was die rund 50 Besucher sehr zu schätzen wussten.